Tutorial: Touristen-Visum für Indien bei Botschaft beantragen (Sticker Visa)
Stand: Oktober 2023. Alle Angaben ohne Gewähr.
Wer plant als Tourist nach Indien zu Reisen, benötigt dafür grundsätzlich ein im Voraus ausgestelltes Touristen-Visum. Da ich den Prozess schon zig-mal durch laufen haben, findest du hier Hilfestellung und alle wichtigen Informationen. Ich erkläre die Schritte für deutsche Staatsbürger, die in Deutschland leben.
Übersicht: e-Visa oder klassisches Tourist-Visa?
Für wie lange willst du Indien besuchen?
Aufenthalte bis 30 oder 90 Tage | Online vorab beantragen, in max. 4 Tagen fertig, günstig | → Zum e-Tourist-Visa |
Aufenthalte bis 90 oder 180 Tage | Bei Botschaft oder deren Agenten vorab beantragen, in ca. 5-10 Tagen fertig, (plus Versandzeit) |
Welche Visa-Arten gibt es für Indien?
Laut Definition dient ein Touristen-Visa der Erholung, dem Sightseeing oder um Freunde oder Verwandte zu treffen. Man kann damit an einem kurzfristiges Yoga-Programm teilnehmen. Dieses darf nicht mehr als 6 Monaten dauern und nicht in Verbindung mit einer Qualifizierung, Zertifikat oder Diplom stehen! Auch Kurse für indische Sprach, Musik, Tanz, Kochen, Medizin oder Kunsthandwerk darf man damit besuchen, sofern diese nicht länger als 6 Monate dauern und nicht mit einer Qualifizierung, Zertifikat oder Diplom abgeschlossen wird. Man darf damit für eine kurze Dauer an einer medizinische Behandlung inkl. Ayurveda-Kuren teilnehmen. NGO/Freiwillige Arbeit ohne Geldzahlung oder sonstige Gegenleistung irgendwelcher Art (also keine Kost, Logis) darf höchstens für einen Zeitraum von einem Monat mit einem Touristen-Visa gemacht werden.
Des Touristen-Visa gibt es zum Einen als elektronische Tourist-Visa (ähnelt ein wenig dem Visa on Arrival, muss aber im Voraus beantragt und bezahlt werden) und zum Anderen als klassischen Tourist-Visa, das durch die indische Botschaft in den Reisepass geklebt wird, welches in diesem Beitrag ausführlich erklärt wird.
Es gibt aber noch jede Menge anderer Visa-Arten. Prüfe ob eines davon eher für dich in Frage kommt:
• Heilbehandlungsvisa (Für Behandlungen im Krankenhaus, bei Ayurveda-Kuren beim Anbieter nachfragen.)
• Studenten-Visa – auch für Studium von Ayurveda, Yoga oder indischem Tanz erforderlich, sofern mit einem Diplom abgeschlossen wird. Wenn deine Yoga-Schule dieses Visa nicht unterstützt, wäre ich sehr skeptisch.
• Geschäftsvisa (Wichtig: ist keine Arbeitserlaubnis, Erklärung siehe unten.)
• Arbeitsvisa
• Konferenzvisa
• Journalistenvisa (Jeder Journalist muss dieses beantragen, auch wenn man rein privat reist.)
• Forschungsvisa
• Projektvisa
• Transitvisa (Berechtigt zu 72 Stunden Aufenthalt im Lande. Bietet sich an, wenn man z.B. aus Nepal kommt und nur zum Abflughafen zwecks Heimflug muss, da Nepal von weniger Fluglinien angeflogen wird. Ist übrigens etwas günstiger als das Touristenvisum).
• Es gibt sogar Pilgervisa!
Sonderregelungen gelten für Personen indischer Abstammung (OCIs) oder wer mit einem indischen Staatsbürger verheiratet ist oder ein gemeinsames Kind hat.
Wer über Indien mit einem Zwischenstopp fliegt, im internationalen Flughafen bleibt und nicht in das Land einreist, benötigt kein Visum.
Grundsätzliches zum indischen Touristen-Visa
1. Das Visum muss immer im Voraus beantragt werden (max. 2 Monate vorher). Deutsche können nicht ohne Visa nach Indien einreisen und man wird dich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal in deinen Flieger nach Indien steigen lassen, da die Airline für die Überprüfung der erforderlichen Einreiseunterlagen zuständig ist und ansonsten deinen Rückflug übernehmen muss.
2. Der Visaantrag muss immer vorab online beantragt werden (darauf gehe ich gleich noch weiter ein). Bei dieser Visaform muss der online abgeschlossene Antrag dann ausgedruckt werden und bei der zuständigen indischen Botschaft oder dem von der Botschaft beauftragten Visaagenten eingereicht werden.
In den Agenturen gibt es Automaten, an denen der Antrag alternativ ausgefüllt werden kann. Es ist keine Hilfe vom Personal zu erwarten und es fallen Kosten fürs Ausdrucken an. Manche Reisebüros bieten dieses bei Reisebuchung als kostenpflichtige Dienstleistung ab ca. EUR 30 an.
3. Eine postalische Abwicklung (Post/Kurier) ist möglich (außer beim e-Visa). Es dauert so natürlich länger und es fallen Versandkosten an (auch für die Rücksendung).
4. Alle Visaanträge/Visaformulare sind auf Englisch (außer E-Visa, die gibt es jetzt auch auf Deutsch, was allerdings mehr kostet).
5. Das Visum ist ab Ausstellungsdatum, nicht erst ab tatsächlichem Einreisetermin in Indien gültig.
6. Visaanträge bzw. die Abgabe der Reisepässe können nicht mehr bei den Botschaften sondern bei Agenturen gestellt werden. In Hamburg übernimmt wieder die indische Botschaft selbst den Visaantrag, in Frankfurt ist der Indo German Consultancy Services (IGCS) zuständig, in Berlin ist IVS Global Service zuständig. Überprüfe unbedingt, welche Botschaft für deine Region zuständig ist.
7. Botschaften und Agenturen haben an deutschen und indischen Feiertagen geschlossen.
8. Alle Visa sind kostenpflichtig (außer OCI-Berechtigte).
9. Die erforderlichen biometrischen Fotos müssen im (US-)Sonderformat sein (siehe unten). In den Visa-Agenturen stehen Passbildautomaten.
Was benötigt man für die Beantragung eines indischen Touristen-Visum?
1. Reisepass: mindestens noch 180 Tage ab geplanter Einreise gültig, mit zwei freien Seiten. Bedruckte, bereits bestempelte und die letzte Seite (U3) Seiten zählen nicht mit. Sollte dein Reisepass weniger als 12 Monate (du beantragst ein 12-Monats-Visa) gültig sein, wird das Visum nicht länger als bis zum Ablauf deines Reisepass ausgestellt. Du kannst dann von vornherein nur die entsprechende Anzahl Monate in deinen Visa-Antrag schreiben.
2. Zwei gleiche biometrische Fotos im Format 5 x 5 cm (US-Format, genaue Anforderungen hier: PDF-Download.).
3. Online ausgefülltes Antragsformular als Ausdruck.
4. Visagebühren
5. Termin bei der Botschaft oder jeweiligen Visa-Agenten (teilweise Online zu beantragen).
Solltest du noch ein gültiges Visum für Indien haben, muss vor Ort eine Stornierung des alten Visum unterschrieben werden (wichtig, wenn man nicht nur für sich selbst das Visum beantragt).
Was kostet ein Touristen-Visa für Indien?
→ Zum günstigeren 30 oder 90 Tage e-TV
Das 6- bzw. 12-Monats Visa
Die Preise sind regional unterschiedlich von EUR 87 (Hamburg) bzw. €104,70 (Frankfurt) bei persönlicher Beantragung und Abholung.
Wo kann man ein Visa beantragen?
Das Visa wird je nach Region bei der Botschaft (Hamburg) oder bei einem von der Botschaft beauftragen Visa-Agenten (IGCS Frankfurt, IVS Berlin) beantragt. Aktuelle Infos erhält man auf der Website der für den Wohnbezirk zuständigen Botschaft.
Das Visa muss immer zuerst online beantragt werden, danach geht man mit dem Reisepass, dem ausgedrucktem Online-Antrag, biometrischem 5×5 Passfotos und Bargeld zur Botschaft oder zuständigen Agentur.
Hierfür ist in vielen Fällen eine (Online-)Terminvereinbarung notwendig.
Welche Botschaft ist für welche Bundesländer zuständig?
Eine Übersicht der Zuständigkeiten findest du hier: https://www.honorarkonsulat-indien.de/service/visa.html
Schritt für Schritt Anleitung – persönliche Visabeantragung
Halte folgende Unterlagen bereit: Reisepass, digitales Passfoto (5×5 inch), Anschrift und Tel. einer Bezugsperson im Heimatland, Referenz/Adresse in Indien (z.B. Hotel), Aufstellung in den letzten 10 Jahren bereisten Länder (darunter sollte kein Pakistan sein), welche Orte du in Indien besuchen willst, welche Orte du bereits in Indien besucht hast, geplantes Einreisedatum, ggf. letztes Indien-Visum.
Die Antragstellung ist nur auf englisch möglich!
- Für ein normales „Sticker“ Touristen-Visa besuche: https://indianvisaonline.gov.in/visa/index.html. Sticker bedeutet, diese Visa wird vor deiner Reise in deinen Reisepass eingeklebt. Bei der Immigration in Indien findest du entsprechend gekennzeichnete Schalter.
- Fülle alle Angaben Seite für Seite aus und lade das erforderliche Passfoto hoch. Notiere dir deine „Application Number“. Wer eher langsam ist, sollte stets am Ende jeder Seite zwischenspeichern, sonst ist alles wieder weg.
- Tipp: Beachte dabei meine Hinweise im Abschnitt „kleine Macken„.
- Überprüfe deine Angaben genau. Deine persönlichen Daten und Reisepassdaten müssen 100% korrekt sein. Sonst wird dein Antrag garantiert abgelehnt und du hast dein Geld verloren.
- Falls nicht automatisch erfolgt – speichere den Antrag (pdf) auf deinem Computer. Die pdf-Datei speichert sich unter DEU…, was auch deine Bearbeitungs-Nr. ist.
- Du erhältst eine Email-Bestätigung.
- Drucke deinen kompletten Antrag (2 Seiten) in s/w aus. Wer keinen Drucker hat: auf USB-Stick* laden und im Copyshop ausdrucken lassen.
- Unterschreibe den Visa-Antrag: oben rechts neben dem Foto-Feld (1. Seite) und am Ende (2. Seite).
- Beantrage ggf. einen (Online-)Termin bei der Botschaft oder dem zuständigen Agenten.
- Gehe mit deinem Reisepass, 2 identischen biometrischen Passfotos (es gibt teilweise SB-Fotoautomaten in den Agenturen), dem ausgedruckten Antragsformular, den Visagebühren in Bar zur Botschaft oder zum Agenten und reiche deinen Antrag dort ein. Dort werden alle Unterlagen inkl. deinem Reisepass einbehalten.
- An deutschen und indischen Feiertagen sind die Botschaften und Agenturen geschlossen. Indische Feiertage kannst du im Web erfahren.
- Du erhältst eine Quittung (wichtig), die zugleich dein Abholschein ist. Zeitgleich erhältst du eine Email-Bestätigung.
- Anhand der Quittungs-Nr. oder DEU-Nr. kannst du den Status deiner Visabearbeitung online abfragen (Link auf der Quittung).
- Wenn dein Visa fertig zu Abholung ist, erhältst du eine Email.
- Wenn dein Visum abholbereit ist, gehe erneut zur Botschaft oder Agentur und gegen Vorlage der Quittung erhältst du deinen Reisepass mit eingeklebtem Visum zurück.
- Überprüfe vorsichtshalber alle Angaben im Visum auf Richtigkeit (Name, Daten, Anzahl der Einreisen). Der kleinste Fehler führt zur Ablehnung bei der Einreise.
Was muss man beim Ausfüllen des Visa Online-Antrags beachten?
Der komplette Prozess ist auf Englisch. Wenn du dir bei Begriffen unsicher bist, schlage lieber in einem Online-Wörterbuch nach, bevor du Fehler machst. Ich empfehle Leo und Linguee. Auf der Seite von IGCS gibt es einen Link mit einer deutschen Ausfüllhilfe.
Visaanträge die mehrere Monate vor Abflug gestellt werden, könnten abgelehnt werden. Also lieber ein Abflugdatum in den nächsten 8 Wochen wählen. Man soll ja erst das Visum beantragen und danach erst den Flug buchen. Wer beispielsweise auf Weltreise geht, muss entsprechende Belege bringen, warum das Visum so früh beantragt wird.
Wo die Namen von Vater und Mutter abgefragt werden, gebe ich immer den Vor- & Nachnamen an. Etwas ungewöhnlich erscheint vielleicht die Angabe nach einer Person im Heimatland. Dort gibt man üblicherweise Familienangehörige an. Diese sollte vermutlich keine mitreisende Person sein. Ein enger Freund tut’s auch.
Bei der Anschrift im Ausland gebe dein erstes Hotel oder Gästehaus an. Solltest du als Backpacker reisen, suche dir im Vorwege ein Gästehaus raus und gib dessen Anschrift an. Vor der Landung in Indien erhältst du von der Fluggesellschaft ein Formular, wo du dieses auch angeben musst.
Info: Der Visaantrag kann in schwarz/weiß ausgedruckt werden.
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Kleine Macken des Online Antrags-Systems
• Es wird die Nutzung des Internet Explorer oder von Google Chrome empfohlen. Es ist besser, den Antrag an einem Laptop auszufüllen.
• Tippe niemals ein Datum per Tastatur ein! Nutze immer das Kalendersymbol.
• Keine Umlaute oder scharfes „ß“, immer alles ausschreiben. Der Antrag wird auf den indischen Server geladen, der kann unsere Sonderzeichen nicht erkennen.
• Der Antrag muss zügig ausgefüllt werden, ansonsten wirft dich das System raus! Auch wenn man am Eingang eine Email angegeben hat, ist alles weg. Also am besten alles parat haben (Pass, Flugticket, Anschrift einer zuständigen Person, letzte bereiste Länder, Anschrift in Indien, etc.). Alternativ kann man immer am Ende der einzelnen Seiten speichern und abbrechen. Ist im Endeffekt einfacher als jedes mal von vorne anzufangen.
Was bedeutet „single“, „double“ oder „multiple entry“?
Ich rate zur Beantragung von multiple oder double Entry. Wenn dein Visum auf single Entry (einmalige Einreise) ausgestellt ist, verfällt es, sobald du aus Indien ausreist, egal ob über Land, Wasser oder Flug. Es ist dann auch unerheblich, wie lange dein Visa gültig war/ist.
Es kann ja immer etwas passieren, vom einer schweren Erkrankung bis zum Todesfall zu Hause. Wer eine mehrmonatige Reise geplant hat, könnte mit einem double oder multiple entry Visa problemlos wieder einreisen und die Reise fortsetzen.
Kann man ein indisches Touristen-Visum verlängern?
Nein! Als Tourist gibt es absolut keine Verlängerungsmöglichkeit. Es droht ein Gefängnisaufenthalt! Du musst das Land verlassen. Die meisten reisen nach Nepal oder Sri Lanka. Derzeit gibt es für Deutsche keine Pflicht, sich länger als 1 Tag im Ausland aufzuhalten, bis man wieder einreisen darf. Diese Regelung gab es in der Vergangenheit und kann jederzeit wieder in Kraft treten. Nach Ablauf des Visa musste man mindestens 2 Monate im Ausland bleiben, bevor man wieder nach Indien einreisen konnte. Man wollte damit u.a. verhindern das Ausländer letztlich doch illegal in Indien leben. Warum das nicht gewollt ist? Weil Indien sich fragt, wie ein Ausländer sich finanzieren kann, wenn er keine Einnahmen hat, da er ja keine Arbeitserlaubnis hat.
Bei schwerer Krankheit (ärztliches Attest erforderlich) frage vor der Ausreise beim FRRO India nach. Wer wirklich zu Krank zum Reisen ist, dem steht ein nervenaufreibender Kampf mit den sehr langsam arbeitenden Behörden bevor und mit einem abgelaufenem Visa wird man in jedem Hotel oder Guesthouse abgewiesen.
Es gibt keine Sicherheit, ob die Botschaft das Visum für 6 oder 12 Monate ausstellt, auch wenn man für der 1-Jahres-Visa bezahlt hat. Auch bei der IGCS konnte man mir nicht sagen, wonach die Botschaft dieses entscheidet. Gehe also immer davon aus, das du im schlechtesten Fall dein Visum nur für 6 Monate erhältst. Es gibt auch keine Gewähr, ob dir ein double oder multiple Entry gewährt wird.
Die einzige Ausnahme wurde 2020 mit dem Lockdown durch den Corona-Virus gemacht. Die Prozedur war extrem nervig, da immer wieder die Visaverlängerung bei der FRRO beantragt werden mussten, die Server ständig down waren und eine persönliche Vorsprache schon gar nicht möglich war. Dann wurde für einen kurzen Zeitraum verlängert und man musste das Visa immer wieder verlängern lassen. Bürokratie in Indien ist ohne plausible Logik, langsam und extrem nervenaufreibend.
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Warum darf man mit dem 1-Jahres Touristen-Visa nur 180 Tage in Indien bleiben?
Nicht wundern, aber man darf mit einem Jahresvisa trotzdem durchgehend nur 180 Tage in Indien bleiben, am 180. Tag muss man ausreisen. Man darf sofort am nächsten/selben Tag wieder einreisen und braucht dann kein neues Visa, sofern man ein immer noch gültiges Multi-Entry Visa hat.
Der Hintergrund dieser Regelung ist, das man verhindern will, das jemand in Indien (illegal) arbeitet oder dort durchgehend lebt. Denn wenn jemand länger als ein halbes Jahr in Indien bleibt, fragt sich die Regierung, wie die Person sich wohl finanziert. Um illegalen Geschäften vorzubeugen, wurde diese Regel eingeführt.
Hinweis: Wer wie ich, jedes Jahr nach Indien reist, wird kein Problem bekommen, noch ein gültiges Visa im Reisepass zu haben und bereits ein neues zu beantragen. Beispiel: Visa erteilt am 01.12.2017 ist gültig bis 30.11.2018. Im Winter 2018 will man aber schon im November nach Indien und kann problemlos ein neues 1-Jahres-Visa beantragen. Man unterschreibt bei der Beantragung des neuen Visa den Stornierungswunsch für das alte Visa.
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Wie lange darf man mit einem 5-Jahres Touristen-Visa in Indien bleiben?
Dieses Visa wird nur mit besondere schriftlicher Begründung und Bonitätsnachweis (z.B. Kontoauszüge) erteilt.
Doch auch dieses hat einen Haken: man muss bereits nach 90 Tagen wieder ausreisen. Diese lohnt sich also eher für Menschen, die öfters nach Indien fliegen, aber nicht eine volle Saison dort verbringen.
Wie lange dauert die Visaerteilung?
Durch das Ausgliedern an die Agentur dauert die Bearbeitung heute erheblich länger. Früher reichte man den Pass morgens ein und konnte ihn am selben Tag nachmittags abholen. Bei persönlicher Antragsstellung sollte man heute mindestens mit 5 – 10 Arbeitstagen rechnen, bei postalischer entsprechend länger (circa 2 Wochen).
Tipp: Ich rufe vorher an und frage, wie lange die aktuell brauchen. Wenn gerade Festival-Saison in Indien ist, haben die erheblich mehr zu tun. Beachte auch eventuelle indische Feiertage, an denen nicht gearbeitet wird!
Da das Visum in den Reisepass eingeklebt wird, muss der Pass bei der Agentur persönlich oder per Post/Kurier eingereicht werden. Die Agentur leitet den Pass, Zahlung und Antrag an die Botschaft weiter, die dann das Visum erteilt (dafür werden 3 Konsular-Arbeitstage gerechnet, die auf der Website angegeben werden). Du erhältst eine Quittung mit Deiner Referenz.
Wenn das Visum erteilt wurde, wird der Pass an die Agentur zurück gesendet, wo du ihn dann abholen kannst. Du erhältst eine Email, wenn das Visum dort abholbereit ist.
Es gibt auch Notfall-Visaanträge, die nur 3 Arbeitstage dauern. Dieses kostete 2016 einen Aufschlag von ca. € 40. Auf der IGCS-Website wird ausdrücklich gesagt: „Express-Visa werden ausschließlich in medizinischen Notfällen oder Todesfällen ausgestellt, welche durch ein ärztliches Schreiben nachzuweisen sind. Die Aussage: „Ich habe für heute Mittag einen Flug gebucht und brauche jetzt ein Visum.“ ist kein ausreichender Grund für ein Expressvisum.“
In der Praxis kann das aber in der Hochsaison ganz anders aussehen. Mit wurde es ohne Umwege angeboten, aber das ist kein Garant!
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Kann ein Visaantrag abgelehnt werden?
Ja, die Erteilung eines Visums liegt im alleinigen Ermessen des indischen Konsulats. Gründe können zum Beispiel unvollständig oder falsch ausgefüllte Anträge sein. Auch Abweichungen beim Biometrischen Foto oder dem Format führen sofort zur Ablehnung und das Geld bekommt man nicht erstattet.
Die Visa-Agenturen prüfen alles schon sehr genau. Ich persönlich kenne aber niemanden, dessen 100% korrekt ausgefüllter Antrag jemals abgelehnt wurde, außer dieser wurde zu früh vor dem tatsächlichen Reisedatum gestellt.
Darf man mit einem Touristen-Visa arbeiten?
Nein! Du läufst Gefahr deinen Urlaub wegen Schwarzarbeit auf dem Polizeirevier zu verbringen. Denn auch hier ist Schwarzarbeit verboten. Dein Pass wird eingezogen (ohne Reisepass akzeptiert dich aber keine Unterkunft), somit kannst du nicht weiter Reisen und riskierst für die Zukunft ein Einreiseverbot zu bekommen. Nur weil andere es trotzdem tun und noch nie damit Probleme hatten, würde ich es nicht tun. Die lokalen Politiker entscheidet heute so und morgen anders. Soll heißen, was jahrelang funktioniert hat, kann von heute auf morgen sehr streng gehandhabt und kontrolliert werden. Indien halt…
Ein Beispiel: Es gab in Goa einen erfolgreichen englischen Yogalehrer. Der hatte Yogakurse mit täglich über 20 Teilnehmern. Die Inder nahmen Notiz davon und zeigten ihn bei der Polizei an. Der Yogalehrer hat vermutlich eine fette Strafe gezahlt und ich habe ihn seit dem nie wieder in Indien gesehen. Unterschätze niemals den Neid der Inder.
Wichtig: Selbst ein Business-Visa (Geschäftsvisum) ist keine Arbeitserlaubnis!
„Geschäftsvisa werden an Reisende ausgegeben, die nach Indien reisen um geschäftliche Möglichkeiten zu erkunden, Produkte einzukaufen bzw. zu verkaufen, ein Unternehmen zu gründen oder bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen.“
Mit „Verkaufen“ ist nicht der Verkauf auf einem Markt oder in einem Shop gemeint sondern der internationale (Groß-)Handel. Gemeint sind Geschäftsleute, die z.B. für Messebesuche und Handelskontakte einreisen. Ein Business-Visa berechtigt zum Austausch von Visitenkarten und Abschluss von Handelsverträgen. Mehr nicht.
Das erkennt man auch an den für das Geschäftsvisa erforderlichen Unterlagen:
Ein formelles Schreiben der entsendenden Firma, welches über Dauer, Zweck der Reise und die Kostenübernahme informiert. Eine formelle Einladung der Indischen Firma, welche über Dauer und Zweck der Reise informiert. Kopie des Handelsregisterauszug der Indischen Firma.
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Darf man mit einem Touristen-Visa ehrenamtlich (NGO) arbeiten?
Jein… die freiwillige Arbeit als Volunteer bei einer Charity/NGO (Hilfsorganisation, Nichtregierungsorganisation) darf auf einen Monat begrenzt und nur ohne Geldzahlung oder sonstige Gegenleistung irgendwelcher Art (also keine Kost oder Logis) mit einem Touristen-Visa gemacht werden.
Auch darfst du nicht als Yogalehrer/in, Masseur, Frisör, Musiker oder anderes arbeiten, egal ob du dafür Geld/Donations nimmst oder nicht. Dafür brauchst du ein Arbeitsvisum Auch hier riskierst du den Einzug deines Reisepass (ohne Pass keine Unterkunft, Ausreise), Geldstrafe, u. U. Verpassen deines Rückflugs sowie ein zukünftiges Einreiseverbot.
Wer ein freiwilliges soziales Jahr in Indien absolviert, braucht dazu ein Arbeitsvisum und diverse Papiere wie die Einladung, Handelsregisterauszug, Registrierung, Bürgschaft, etc.
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Darf man mit einem Touristen-Visa seine Waren in Indien verkaufen?
Nein! Der Anjuna-Fleamarket in Nord-Goa lebte davon, dass hier neben Indern, Tibetern und Nepalesen auch Touristen aus aller Welt ihre Waren anbieten. Das war ja mal die Grundidee dieses Flohmarktes. Gebrauchtes ist hier mittlerweile kaum noch erhältlich. Statt dessen flippige, handgearbeitet Accessoires neben hochwertig produzierten New Age-Produkten, die diesen Markt zu einem ganz besonderen Einkaufserlebnis machen.
Mir ist seit 2014 bekannt, dass die Polizei auf dem Markt die Visa kontrolliert und entsprechende Strafen verhängt. Seit dem ist der Markt extrem geschrumpft!
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Für welche Nationalitäten gelten Sonderregelungen?
Für diverse Nationalitäten gelten Sonderregelungen. Die Visagebühren können höher oder niedriger sein oder es sind weitere Unterlagen erforderlich.
Bürger aus Bhutan oder Nepal benötigen z.B. kein Visa.
Wer pakistanische Vorfahren hat, hat es am schwersten und muss mindestens 3 Monate auf das Visa warten.
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Wann man seinen Flug buchen sollte
Viele Menschen buchen ihren Flug erst nach Erhalt des Visum. Dieses wird auch von der Botschaft so empfohlen. Ich muss gestehen, dass ich meinen Flug in der Regel zwei bis drei Monate vor Abflug bereits buche, weil die Linienflüge dann einfach deutlich günstiger ist. Ich habe bislang immer mein Visum bekommen.
Man muss immer einen Rückflug innerhalb der Visagültigkeit nachweisen können, sonst darf man gar nicht erst nach Indien einreisen. Bei e-TVisa ist dieses absolut notwendig, aber man weiß nie, wann sich die Behörde neue Regelungen ausdenkt.
© Manu Sarona (Teilen erwünscht, kopieren – auch auszugsweise – verboten)
Liebe Visa-Agenturen!
Ich empfehle ausschließlich, was ich persönlich getestet habe. Bezahlte Kooperationen und Fremdbeiträge würden die Glaubwürdigkeit meines Blogs untergraben. Da das Visum von jedem online beantragt werden kann, bin ich an keiner Kooperation, Verlinkung, Empfehlung gegen Geld, Fremdbeiträgen o.a. interessiert.
Anfragen hierzu werden nicht beantwortet.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatums des Artikels. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die auf dieser Website genannten Indikationen lediglich beispielhaft sind und kein Heilversprechen darstellen. Die veröffentlichten Informationen dienen nicht zur Eigendiagnose oder zur Anwendung von Therapien. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. |