
Was ist Ayurveda, die alte indische Heilkunst?
Ayurveda (Sanskrit, आयुर्वेद) bedeutet übersetzt Wissenschaft vom Leben. Ayur bedeutet Leben und Veda bedeutet Wissen. Der Ursprung des Ayurveda liegt in Indien und Sri Lanka und ist eine etwa 5.000 Jahre alte Wissenschaft zur Heilung aber insbesondere zur Vorbeugung von Krankheit. Es ist eine ganzheitliche Philosophie, die sowohl die individuelle körperliche Konstitution der Person berücksichtigt, als auch Umwelt (beispielsweise die Jahreszeiten), Geist und Seele.
Diese Konstitutionen werden in die Doshas (Vata, Pitta, Kapha) sowie Mischtypen eingeteilt. Diese stehen ähnlich wie in der traditionellen chinesischen Medizin* in Bezug zu den fünf Elementen* (Wasser, Erde, Luft, Feuer, Raum) und bedingen sich gegenseitig. Wie haben von jedem Anteile in uns, aber eines oder mehrere Doshas dominieren.
Ayurveda ist die große Schwester des Yoga. Auch Meditation ist ein elementarer Bestandteil des Ayurveda und wird gerne verordnet.
Ayurveda fördert die Gesundheit
Aus Sicht des Ayurveda besteht Gesundheit nicht nur aus der Abwesenheit von Krankheit, sondern aus einen Zustand des Gleichgewichts zwischen Körper, Geist und Bewusstsein.
Es heißt, dass traditionell ein Ayurveda-Arzt nur dann bezahlt wurde, solange der Patient gesund war.
Mit Hilfe von ayurvedischen Reinigungskuren (Panchakarma), Kräuterheilkunde, Massagen, Ölanwendungen (z.B. Massagen, Einläufe) als auch eine konstitutionsgerechte (basierend auf den Doshas) Ernährungsform soll in der ayurvedischen Lehre das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Verdauungskraft (Agni) und die Ausleitung von Toxinen und Schlackstoffen (Ama).
Ayurveda und Pulsmessung
Typisch ist dabei beispielsweise, dass ein Ayurveda-Arzt den Puls nimmt. Diese Pulsdiagnose ist nicht mit der medizinischen Messung vergleichbar.
Ich erinnere mich, als ca. 1998 eine Ayurveda-Ärztin aus Sri Lanka auf einer Veranstaltung meinen Puls nahm. Damals war Ayurveda in Deutschland noch nicht sehr bekannt. Sie legte mir drei Finger auf meinen Unterarm und ich hatte das Gefühl, als würde sie durch meinen gesamten Körper wandern und diesen screenen. Am Ende sagte sie mir, das ich meine angeborenes Dosha Pitta ist. In Indien musste ich oft feststellen, dass einige Ayurveda-Ärzte den Puls nicht nahmen, da dafür wohl etliche Jahre an Praxiserfahrung erforderlich seine.
Selbst bei meiner ersten Ayurveda-Kur hatte der Arzt den Puls nicht bestimmt. Auf der anderen Seite gibt es Ayurveda-Masseure, die von sich behaupten, dass diese den Puls lesen könnten.
Weitere Diagnosetechniken sind die Zungendiagnose*, Augendiagnose* und ein Blick auf die Fingernägel*, wodurch sich vieles ablesen lässt.
Ayurveda – Techniken und Heilmittel
Am bekanntesten sind im Westen die Abhyanga-Ölmassagen*, die aber nur ein Segment im ayurvedischen Heilsystem darstellen. Darüber hinaus gehören folgende Praktiken mit zum Ayurveda:
- Yoga
- Meditation
- Atemübungen
- Entspannung
- Ernährung
- Trinken von heißem Wasser und Kräutertee
- Heilkräuter
- Zungenreinigung
- Ölziehen
- Trockenmassagen
- Aromatherapie
- Regeln zur Lebensführung
Ayurveda und die Doshas
Die Doshas sind biologische Energien, welche die Physiologie, Psychologie und subtile Energie des Körpers steuern. Die entsprechenden Doshas sind Leitfäden für die Auswahl von Lebensmitteln, Aktivitäten und Lebensgewohnheiten, die somit innerhalb der individuellen Konstitution ein Gleichgewicht schaffen und aufrechterhalten. Die drei Doshas stammen von den fünf Naturelementen und sind eng mit diesen verbunden.
Die drei Doshas und zugehörige Elemente:
Vata = Luft + Raum
Pitta = Feuer + Wasser
Kapha = Wasser + Erde
Mache jetzt den Dosha-Test:

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Quellenangaben
- https://www.carstens-stiftung.de/artikel/wirksamkeit-von-ayurveda-bei-chronischen-erkrankungen.html

