7 Tipps um Bio-Lebensmittel günstig zu kaufen
Bio-Lebensmittel sind gesund aber nicht gerade günstig?
Jahrelang kam auch von mir selber die Aussage, dass ich mir Bio-Lebensmittel nicht leisten kann, egal wie sehr ich davon aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht auch überzeugt war.
Manche Bio-Lebensmittel waren mehr als doppelt so teuer als konventionelle und manchmal sogar viel kleiner als im normalen Supermarkt.
Ein erster Weckruf kam in meiner Yogalehrerausbildung, zu der alle etwas für das gemeinsame Mittagessen mitbrachten. Eine Teilnehmerin brachte hierzu ausschließlich Bio-Essen mit.
Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, war dass ihr Vater selber die Felder von Bauern mit dem Flieger gesprüht hatte und er deshalb gesundheitlich selber schwer krank war.
Seitdem ich weiß, wie oft ein einzelnes Erdbeerfeld gesprüht wird (Schimmel, Pilze, Unkraut, Blattläuse, Wurzelfäule, Spinnenmilben, Raupen, Käfer, Dünger, uvm.), ist es mir fast unmöglich, konventionelle Erdbeeren zu kaufen.
Seit dem kaufe ich Erdbeeren lieber seltener, dafür hochwertiger und eben pestizidfrei im Bioladen. Und wenn man Glück hat, sind die in der Saison dort auch im Angebot! Und ganz ehrlich – die schmecken auch viel besser und intensiver.
Sind wir ausreichend vor Pestiziden geschützt?
Pestizide sind die einzigen giftigen Chemikalien, die in großer Menge absichtlich in die Umwelt freigesetzt werden¹.
Pestizide schädigen unser gesamtes Ökosystem, und sind der Grund für das besorgniserregende Bienensterben.
Sie stehen auch im starken Verdacht, Auslöser für Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Asthma, Geburtsschäden, Parkinson, Diabetes, Reproduktionsstörungen und andere zu sein².
Mehr und mehr davon wurde in Studien bereits bewiesen, sofern diese nicht von der Gift-Industrie selbst finanziert wurden.
Bei den Höchstwerten wird ordentlich getrickst!
Auch wenn man immer wieder Berichte liest, das die Pestizid-Höchstwerte eingehalten werden, darf man nicht vergessen, dass die Höchstwerte von nicht nur einem einzelnen Pestizide eingehalten werden, sondern hier ein ganzer Cocktail aus zahlreichen Pestiziden, Fungiziden, Herbiziden angewendet wird.
Die Gesetze haben keine Maximalmenge festgelegt, wie viele verschiedene Gifte auf unsere Lebensmittel gesprüht werden dürfen. Solange nur der jeweilige Höchstwert eingehalten wird, wird alles als ungefährlich eingestuft.
Die EU-Verordnung erlaubt eine Überschreitung der Höchstwerte, wenn der „gesellschaftliche und wirtschaftliche Nutzen die Risiken überwiegt“.
Wie dieser Nutzen festzustellen ist, ist nicht festgelegt. Inwieweit sich die Kombinationen der verschiedenen Gifte in ihrer Wechselwirkung verstärken, ist bis dato ungeklärt.
Laut Greenpeace werden weltweit 1.000 Pestizide, eingesetzt und die Hälfte davon ist in unseren Lebensmitteln nachweisbar³. Greenpeace konnte dazu erschreckendes nachweisen: In Deutschland werden in der Landwirtschaft in erheblichem Umfang illegale Spritzmittel eingesetzt.
Jedes zehnte in heimischem Obst, Gemüse und Getreide nachgewiesene Pestizid ist in Deutschland verboten⁴.
1. Auf Angebote und Saison achten!
Vor einiger Zeit kaufte ich 4 Bio-Kiwis für € 0,99, macht 25 Cent je Stück. Die konventionellen kosteten lose 29 Cent das Stück.
- Aldi, Penny oder Netto bieten günstig Bio–Karotten, -Kartoffeln, -Äpfel, -Zitronen oder –Tomaten an.
- Oft ist Bio-Obst oder Gemüse im Supermarkt wirklich teuer, im Bioladen bekommt man diese günstiger. Bei Rewe habe ich auch schon öfters erlebt, dass Bioprodukte dasselbe wie die konventionellen kosten. Wenn man nie bei den Biowaren schaut, entgeht einem so etwas.
- Häufig ist das, was gerade Saison hat, auch im Bio-Markt günstig im Angebot erhältlich.
- In der Saison kosten Schlangengurken konventionell nur um die 40 Cent. Wenn keine Saison ist, kosten diese ca. einen Euro. Soviel kostet eine Bio-Gurke fast das ganze über Jahr im Aldi.
» Wöchentliche Angebote bei Alnatura
» Wöchentliche Angebote bei Bioladen
» Wöchentliche Angebote bei Bio-Company
» Wöchentliche Angebote bei Bio-Markt (ehemalig Denn’s) und Tjaden’s (bei Obst und Gemüse unbedingt auf die genaue Angebotszeit achten)
2. Kaufe nur die „Dirty Dozen“ Lebensmittel in Bio-Qualität
In den USA gibt es eine Kampagne, die sich dirty Dozen (schmutzigen 12) nennt. Die Environmental Working Group veröffentlicht jährlich eine Liste, mit den 12 am stärksten pestizidbelasteten Arten von Obst und Gemüse aus dem konventionellen Anbau.
Leider lassen sich die Pestizide nicht einfach unter dem Wasserhahn abspülen.
» Zur Liste der 12 am stärksten belasteten Lebensmittel
Wenn dir Bio-Lebensmittel also zu teuer sind, versuche zumindest diese 12 stets in Bioqualität zu kaufen. Wenn diese Saison haben, sind diese auch oft im Angebot.
Ich finde es ganz schön, wenn man sich auf Spargel, Beeren, Kürbis wirklich freut, wenn diese Saison haben und frisch, reif und wirklich lecker sind.
3. Besuche mal (wieder) einen Bio-Laden
Ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Menschen eine feste Meinung über Bioläden haben. Diese sind durch die Bank der Meinung, Bioläden sind extrem teuer und hätten kein umfassendes Angebot.
Ich kann als Stadtmensch nur die Bio-Läden um mich herum beurteilen, nicht die auf dem Land.
- Oft kosten frisches, saisonales Bio-Obst und Gemüse im Bioladen nicht mehr als konventionelles Gemüse im Edeka, Rewe oder Markant. Beim Edeka kosteten die Strauchtomaten pro Kilo häufig mehr als beim Biomarkt um die Ecke.
- Oft ist Bio-Obst oder Gemüse im Supermarkt unverschämt teuer, im Bioladen bekomme ich diese günstiger. Bei Rewe kostet z. B. eine einzelne (in Plastik abgepackte) Bio-Aubergine soviel wie ein ganzes Kilo Auberginen im Bioladen.
- Einige Bioläden (darunter Tjadens) bieten in der Gemüseabteilung Tüten oder Kisten mit nicht verkauftem Obst und Gemüse vom Vortag zum reduzierten Preis an. In der Kühltheke kann man nach Produkten kurz vor Ablaufdatum mit reduziertem Preis Ausschau halten.
4. Bio-Lebensmittel günstig im Drogeriemarkt
[Werbung ohne Gegenleistung]Drogeriemärkte haben mehr und mehr Bioprodukte im Sortiment. Vom Reis über Cerealien, Mehl, Kekse, Tofu, Kekse, Nudeln, Saucen lässt sich vieles finden.
Rossman hat mehrmals im Jahr Angebote, wo es auf alle Bio-Eigenmarken 20% Rabatt gibt. Der ideale Zeitpunkt um sich zu bevorraten und richtig zuzuschlagen.
Mit der Rossmann-App gibt es auch immer zusätzliche 10% Rabatt.
Mit Payback kann man auch bei DM Punkte sammeln, die man sich in Einkaufsgutscheine umwandeln lassen kann.
Bei Budni sammelt man beim Einkaufen zumindest Punkte und vereinzelte sind auch Bioprodukte im Angebot zu finden.
5. Bio-Großpackungen sind günstiger
Das ist im Biobereich genauso wie im konventionellen Bereich.
Wenn du also ohnehin viel Reis isst, kaufe doch gleich 5 kg Bio-Reis*.
Wenn du sowieso jeden morgen Haferflocken isst, kannst du auch gleich einen 6er Pack* bestellen.
Bio-Kokoswasser* ist dein Lebenselixier? Großpackung!
Das ist alles lange haltbar und du brauchst maximal ein paar Behälter, um es für den täglichen Gebrauch abzufüllen.
Online kannst du auch mit dem Amazon Spar-Abo einige Prozente sparen. Vom Bio-Duschgel* über Nahrungsergnzungsmittel bis zum Bio-Kaffee* sind bis zu 25% drin.
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6. Günstig in Bio-Gemeinschaften kaufen
[Werbung ohne Gegenleistung]Es gibt Verschiedene Gemeinschaft, bei denen man entweder durch eine Mitgliedschaft günstiger einkaufen kann.
Ackerherz erhalten die Mitglieder für € 3,90 im Monat (jährlich im Voraus zahlbar) vergünstigt ein breites Sortiment an haltbare Bio-Lebensmittel (diverses glutenfrei), Reinigungsprodukte, Pflege und Kosmetik, Haustier- und Babyprodukte.
Wenn man nicht mindestens den Beitrag der Jahresmitgliedschaft im Jahr gespart hat, erhält man die Differenz des Mitgliedsbeitrags erstattet.
Oder man gründet eine eigene Gemeinschaft und kann so teilweise Produkte in Großgebinden zum Einkaufspreis erhalten.
Man kann entweder alleine starten oder gleich als Mini-Coop von Freunden, Kollegen, Nachbarn, Familienmitgliedern, Yoga-/Sportverein usw. starten.
7. Vergünstigungen für Empfänger von Bafög, Grundsicherung, Bürger- & Wohngeld
Eine besonders lobenswerte Aktion bietet die Gemeinschaft Ackerherz. Hier erhalten die Mitglieder vergünstigt ein breites Sortiment an haltbare Bio-Lebensmittel (diverses glutenfrei), Reinigungsprodukte, Pflege und Kosmetik, Haustier- und Babyprodukte.
Jedes Mitglied fördert dabei eine Mitgliedschaft für Menschen mit geringen Einkommen, die eine Mitgliedschaft umsonst bekommen und von den günstigeren Preisen profitieren können.
Eine kostenlose Mitgliedschaft erhalten (gegen Nachweis und nach Antrag) Empfänger von: Bafög, Wohngeld, Bürgergeld, Sozialhilfe bzw. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Die sauberen 15 (clean fifteen)
Als Ausgleich gibt es zu dem schmutzige Dutzend auch die „Clean Fifteen“. Also konventionelles Obst oder Gemüse mit den jeweils geringsten Pestizidgehalt im Test.
Darunter sind auch seit Jahren Früchte mit einer dicken Schale, wie Ananas, Avocado und einige Melonen.
» Zur Liste der sauberen 15 Lebensmittel
Ökologisches Bewusstsein
Seit dem ich einer Reportage gesehen habe, die zeigte dass die Plantagen mit den geballten Giften besprühen, während die Arbeiter ungeschützt auf den Plantagen am Arbeiten sind, kann ich das einfach nicht unterstützen.
Da kaufe ich lieber eine Banane weniger und kann die mit gutem Gewissen essen. Deshalb kaufe ich wenn auch nur Bio-Eier oder -Milchprodukte.
Ich glaube auch fest daran, dass wir mit unserem Kaufverhalten den Markt beeinflussen können.
Dieses sieht man ja auch an den steigenden Umsatzzahlen auf dem Biomarkt oder das jetzt z. B. Nivea, Rexona & Co. jetzt Deos ohne Aluminiumsalze anbieten (und stark mit diesem Hinweis bewerben) oder Fleischhersteller jetzt mit vegetarischen Produkten aufwarten.
Ich persönlich kaufe lieber bei Firmen, die authentisch hinter ökologischen und vegetarischen Produkten stehen, als von solchen, die dieses nur zur eigenen Umsatzsteigerung tun (sogenanntes Greenwashing).
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Kleiner Tipp für Naschkatzen
Wer gerne nascht, egal ob süßes oder salziges, kann ja mal versuchen die Gelüste unter Kontrolle zu bringen, indem man statt der günstigen Nascherei die teuren Rohkost-Riegel* oder Schokoladen* aus dem Bioladen kauft.
Wenn eine Tafel Schokolade dann statt 50 Cent über drei Euro kostet, lässt man dann eventuell eher die Finger davon oder gibt sich mit einem Riegel statt der ganzen Tafel zufrieden.
Mit gutem Gewissen (Stichwort – Fair Trade) genießt es sich dann gleich viel besser.
Quellenangaben
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatums des Artikels. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die auf dieser Website genannten Indikationen lediglich beispielhaft sind und kein Heilversprechen darstellen. Die veröffentlichten Informationen dienen nicht zur Eigendiagnose oder zur Anwendung von Therapien. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. |