Leere Versprechen: Warum Ehrlichkeit im Privatleben so schwer fällt und wie Satya dabei hilft
Leere Versprechen kennt jeder. Jeder von uns hat schon Versprechen gebrochen, und umgekehrt wurden uns gegenüber ebenfalls oft Versprechen nicht eingehalten.
Doch ich habe das Gefühl, dass es Bereiche in unserem Leben gibt, in denen wir seltener dazu neigen, unsere Versprechen zu brechen – meistens dort, wo wir mit ernsthaften Konsequenzen rechnen müssen.
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Wir halten uns zum Beispiel eher im beruflichen Umfeld an unsere Zusagen. Ein gebrochenes Versprechen kann hier ernste Folgen haben: Ärger mit dem Chef, der Verlust lukrativer Kunden, das Scheitern in Schule oder Studium, Kündigung oder sogar finanzielle Einbußen.
Aber warum ist es im privaten Bereich anders? Ist es wirklich in Ordnung, einen Anruf, ein Treffen oder Unterstützung zu versprechen und dann einfach nicht zu erscheinen?
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Satya: Ehrlichkeit und Integrität
Auf dem spirituellen Weg gibt es den Begriff „Satya“ aus den Yoga-Sutras* (Yamas) von Patanjali*.
Satya bedeutet, die Dinge so zu sehen und zu kommunizieren, wie sie wirklich sind – nicht so, wie wir sie uns wünschen. Das Wort „Sat“ bedeutet „das, was existiert, das, was ist“.
Um Satya zu praktizieren, muss man offen für die Wahrheit und zugleich ganz im gegenwärtigen Moment sein.
Das bedeutet, wir sollten nichts versprechen, ohne einen Realitätscheck zu machen. Oft geben wir Zusagen, weil wir es in diesem Moment aufrichtig meinen. Doch wenn wir uns nicht bewusst machen, ob wir unser Versprechen tatsächlich halten können, wird daraus schnell eine Lüge.
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Satya bedeutet, die Dinge so zu sehen und zu kommunizieren, wie sie wirklich sind, aber nicht so, wie wir es uns wünschen. Denn das ist der Punkt bei vielen gebrochenen Versprechen – wir haben etwas Konkretes versprochen, weil wir es zu dem Zeitpunkt des Versprechens so auch vorhatten.
Der Fehler war, dabei keinen Realitätscheck zu machen, ob es auch wirklich zu dem Zeitpunkt in der Zukunft möglich ist.
Aus einem Versprechen wird dadurch eine Lüge. Diese Lügen können eine so automatisierte Reaktion sein, dass wir uns in dem Moment nicht einmal bewusst sind, dass wir sie erzählen oder dass wir andere damit verletzen.
Gebrochene Versprechen: Ein persönliches Beispiel
Ich habe einmal 1500 km mit Flugzeug, Bus und Taxi zurückgelegt, um einen Freund zu besuchen. Nach ein paar Tagen konnte er jedoch nicht einmal 5 km fahren, um mich zu treffen, wie er es versprochen hatte. Es hätte mir viel Geld, Zeit und Kummer erspart, wenn ich gewusst hätte, dass seine Wahrheit und Realität nicht zusammenpassen.
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Weniger leere Versprechen & mehr manifestieren
Das Yoga Sutra 2.36 besagt, dass wir die Kraft (Siddhi) erlangen, unsere Worte zu manifestieren, wenn wir Satya perfektionieren. Das bedeutet, dass das, was wir sagen, Wirklichkeit wird – eine Form der Manifestation auf höchstem Niveau.
Interessanterweise habe ich bereits in meinen frühen Zwanzigern begonnen, mich mehr der Wahrheit zu verschreiben. Diese Entscheidung traf ich, als ich anfing, meine Kindheitstraumata aufzuarbeiten – noch bevor ich meinen spirituellen Weg beschritt. Ich habe versucht, nur noch das zu sagen, was ich wirklich meine, möglichst ohne dabei andere mit Worten zu verletzen.
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Ehrlichkeit mit sich selbst
Wenn man anfängt, ehrlicher mit anderen zu sein, passiert noch etwas anderes: Man wird auch ehrlicher zu sich selbst. Es ist leicht, sich selbst zu belügen, das passiert oft ganz unbewusst. Sei es, weil man Dinge als „nicht so schlimm“ abtut oder sich Ausreden sucht.
Früher fühlte ich mich manchmal wie ein Spielverderber, wenn andere begeistert von einem baldigen Treffen sprachen und ich innerlich abwägte, ob ich mich wirklich wieder treffen möchte oder ob ich genug Zeit haben werde. Manchmal war ich auch ein bisschen neidisch auf den Enthusiasmus der anderen, aber am Ende war es oft genau die Person, die so enthusiastisch war, die sich dann nie meldete.
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Enttäuschung durch leere Versprechen vermeiden
Wir sind alle nicht perfekt, egal ob man sich mit den Yoga-Sutras beschäftigt oder nicht. Doch gebrochene Versprechen können weh tun, auch wenn die betroffene Person nichts sagt. Es ist deshalb wichtig, über das eigene Verhalten zu reflektieren, sich Fehlverhalten einzugestehen und im besten Fall zu ändern.
In dem Moment, in dem du ein Versprechen machst, sollte ein innerer Check stattfinden: Kann und will ich das wirklich einhalten? Wenn nicht, korrigiere deine Aussage sofort.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatums des Artikels. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die auf dieser Website genannten Indikationen lediglich beispielhaft sind und kein Heilversprechen darstellen. Die veröffentlichten Informationen dienen nicht zur Eigendiagnose oder zur Anwendung von Therapien. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. |