
Bio-Lebensmittel auch mit kleinem Budget – so kannst du sparen
Jahrelang kam von mir selber die Aussage, dass ich mir Bio-Lebensmittel nicht leisten kann, egal wie sehr ich davon aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht auch überzeugt war. Manche Bio-Lebensmittel waren mehr als doppelt so teuer als konventionelle und manchmal sogar viel kleiner als im normalen Supermarkt.
Ein erster Weckruf kam in meiner Yogalehrerausbildung, zu der alle etwas für das gemeinsame Mittagessen mitbrachten. Eine Teilnehmerin brachte hierzu ausschließlich Bio-Essen mit.
Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, war dass ihr Vater selber die Felder von Bauern mit dem Flieger gesprüht hatte und er deshalb gesundheitlich selber schwer krank war. Seitdem ich weiß, wie oft ein einzelnes Erdbeerfeld gesprüht wird (Schimmel, Pilze, Unkraut, Blattläuse, Wurzelfäule, Spinnenmilben, Raupen, Käfer, Dünger, uvm.), ist es mir fast unmöglich, konventionelle Erdbeeren zu kaufen.
Seit dem kaufe ich Erdbeeren lieber seltener, dafür hochwertiger und eben pestizidfrei im Bioladen. Und wenn man Glück hat, sind die in der Saison dort auch im Angebot! Und ganz ehrlich – die schmecken auch viel besser und intensiver.
Sind wir ausreichend vor Pestiziden geschützt?
Pestizide sind die einzigen giftigen Chemikalien, die in großer Menge absichtlich in die Umwelt freigesetzt werden¹. Pestizide schädigen unser gesamtes Ökosystem, und sind der Grund für das besorgniserregende Bienensterben. Sie stehen auch im starken Verdacht, Auslöser für Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Asthma, Geburtsschäden, Parkinson, Diabetes, Reproduktionsstörungen und andere zu sein². Mehr und mehr davon wurde in Studien bereits bewiesen.
Auch wenn man immer wieder Berichte liest, das die Pestizid-Höchstwerte eingehalten werden, darf man nicht vergessen, dass die Höchstwerte von nicht nur einem einzelnen Pestizide eingehalten werden, sondern hier ein ganzer Cocktail aus zahlreichen Pestiziden, Fungiziden, Herbiziden angewendet wird.
Die Gesetze haben keine Maximalmenge festgelegt, wie viele verschiedene Gifte auf unsere Lebensmittel gesprüht werden dürfen. Solange nur der jeweilige Höchstwert eingehalten wird, wird alles als ungefährlich eingestuft.
Die EU-Verordnung erlaubt eine Überschreitung der Höchstwerte, wenn der „gesellschaftliche und wirtschaftliche Nutzen die Risiken überwiegt“. Wie dieser Nutzen festzustellen ist, ist nicht festgelegt. Inwieweit sich die Kombinationen der verschiedenen Gifte in ihrer Wechselwirkung verstärken, ist bis dato ungeklärt.
Laut Greenpeace werden weltweit 1.000 Pestizide, eingesetzt und die Hälfte davon ist in unseren Lebensmitteln nachweisbar³. Greenpeace konnte erschreckendes nachweisen: In Deutschland werden in der Landwirtschaft in erheblichem Umfang illegale Spritzmittel eingesetzt. Jedes zehnte in heimischem Obst, Gemüse und Getreide nachgewiesene Pestizid ist in Deutschland verboten⁴.
Tipps die Bio-Lebensmittel bezahlbarer machen:
Auf Angebote und Saison achten!
Vor einiger Zeit kaufte ich 4 Bio-Kiwis für € 0,99, macht 25 Cent je Stück. Die konventionellen kosteten lose 29 Cent das Stück. Aldi, Penny oder Netto bieten günstig Bio–Karotten, -Kartoffeln, -Äpfel oder –Tomaten an. Bei Rewe habe ich schon öfters erlebt, dass Bioprodukte dasselbe wie die konventionellen kosten. Wenn man nie bei den Biowaren schaut, entgeht einem so etwas.
Häufig ist das, was gerade Saison hat, auch im Bio-Markt günstig im Angebot erhältlich. Viele Bioläden sind an Großhändler angeschlossen und somit gelten z.B. die Angebote von Denn’s auch bei Tjadens usw. [Werbung ohne Gegenleistung]
» Wöchentliche Angebote bei Alnatura
» Wöchentliche Angebote bei Bioladen
» Wöchentliche Angebote bei Bio-Company
» Wöchentliche Angebote bei Denn’s und Tjaden’s (Bei Denn’s sollte man immer mal prüfen, ob die Angebote an der Kasse auch richtig verrechnet werden. Habe da in einer HHer Filiale immer wieder Probleme gehabt.)
Meide das Dirty Dozen
In den USA gibt es eine Kampagne, die sich „dirty dozen“ (schmutzigen 12) nennt. Die Environmental Working Group veröffentlicht jährlich eine Liste, mit den 12 am stärksten pestizidbelasteten Arten von Obst und Gemüse aus dem konventionellen Anbau. Leider lassen sich die Pestizide nicht einfach unter dem Wasserhahn abspülen.
→ Zur Liste der am stärksten belasteten Lebensmittel
Wenn dir Bio-Lebensmittel also zu teuer sind, versuche zumindest diese 12 stets in Bioqualität zu kaufen. Wenn diese Saison haben, sind die auch oft im Angebot. Ich finde es ganz schön, wenn man sich auf Spargel, Beeren, Kürbis wirklich freut, wenn diese Saison haben und frisch und lecker sind.
Besuche mal (wieder) einen Bioladen
Was ich hiermit meine ist, dass viele eine vorgefasste Meinung zum Angebot und insbesondere den Preisen haben. Ich kann als Stadtmensch nur die Bio-Läden um mich herum beurteilen, nicht die auf dem Land.
- Oft kosten frisches Bio-Obst und Gemüse im Bioladen nicht mehr als konventionelles Gemüse im Edeka, Rewe oder Markant. Beim Edeka kosteten die Strauchtomaten pro Kilo häufig mehr als beim Biomarkt um die Ecke.
- Oft ist Bio-Obst oder Gemüse im Supermarkt unverschämt teuer, im Bioladen bekomme ich diese günstiger. Bei Rewe kostet eine einzelne (in Plastik abgepackte) Bio-Aubergine soviel wie ein ganzes Kilo Auberginen im Bioladen.
- Einige Bioläden bieten in der Gemüseabteilung Tüten oder Kisten mit Obst und Gemüse vom Vortag zum reduzierten Preis an. In der Kühltheke kann man nach Produkten kurz vor Ablaufdatum mit reduziertem Preis ausschau halten.
Bio-Lebensmittel im Drogeriemarkt
Drogeriemärkte haben mehr und mehr Bioprodukte im Sortiment. Vom Reis über Cerealien, Mehl, Kekse, Tofu, Kekse, Nudeln, Saucen lässt sich einiges finden. Rossman hat mehrmals im Jahr Angebote, wo es auf alle Bio-Eigenmarken 20% Rabatt gibt. Der ideale Zeitpunkt um sich zu bevorraten und richtig zuzuschlagen.
Mit der Rossmann-App gibt es auch immer 10% Rabatt. Mit Payback kann man auch bei DM Punkte sammeln, die man sich in Einkaufsgutscheine umwandeln lassen kann.
Bei Budni sammelt man beim Einkaufen zumindest Punkte und vereinzelte sind auch Bioprodukte im Angebot zu finden. [Werbung ohne Gegenleistung]
Großpackungen sparen Geld
Das ist im Biobereich genauso wie im konventionellen Bereich.
Wenn du also ohnehin viel Reis ist, kaufe doch gleich 5 kg Bio-Reis*.
Wenn du sowieso jeden morgen Haferflocken isst, kannst du auch gleich einen 5er/6er Pack* bestellen.
Bio-Kokoswasser* ist dein Lebenselixier? Großpackung!
Das ist alles lange haltbar und du brauchst maximal ein paar Behälter, um es für den täglichen Gebrauch abzufüllen.
Online kannst du auch mit dem Amazon Spar-Abo einige Prozente sparen. Vom Bio-Duschgel* über Nahrungsergnzungsmittel bis zum Bio-Kaffee* sind bis zu 25% drin.
Die sauberen 15 (clean fifteen)
Als Ausgleich gibt es zu dem schmutzige Dutzend auch die „Clean Fifteen“. Also konventionelles Obst oder Gemüse mit den jeweils geringsten Pestizidgehalt im Test. Darunter sind auch seit Jahren Früchte mit einer dicken Schale, wie Ananas, Avocado und einige Melonen.
⇨ Zur Liste der sauberen 15 Lebensmittel
Ökologisches Bewusstsein
Ps: Ich persönlich kaufe lieber bei Firmen, die authentisch hinter ökologischen und vegetarischen Produkten stehen, als von solchen, die dieses nur zur eigenen Umsatzsteigerung tun (sogenanntes Greenwashing).
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Kleiner Tipp für Naschkatzen
Wer gerne nascht, egal ob süßes oder salziges, kann ja mal versuchen die Gelüste unter Kontrolle zu bringen, indem man statt der günstigen Nascherei die teuren Rohkost-Riegel* oder Schokoladen* aus dem Bioladen kauft. Wenn eine Tafel Schokolade dann statt 50 Cent das über zwei Euro kostet, lässt man ja eher die Finger davon oder gibt sich mit einem Riegel statt der ganzen Tafel zufrieden. Mit gutem Gewissen (Stichwort – Fair Trade) genießt es sich dann gleich viel besser.
Quellenangaben:
Alle Angaben basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatum dieses Artikels, den du oben unter der Überschrift finden kannst. Alle Angaben ohne Gewähr.

