Ghee, die Ayurveda Wunderwaffe: Rezept, Aufbewahrung, Wirkung
Wirkung Ayurveda: Vata → Kapha ↑ Pitta →
Was ist Ghee?
Ghee ist Lebensmittel und ayurvedische Medizin in einem. Ghee wird durch das Erhitzen von Butter und das Abschöpfen von Milcheiweiß und Milchzucker geklärt/gereinigt. Manche nennen es auch Butterschmalz bzw. Butterreinfett.
Da der Milchzucker entfernt wird, ist Ghee auch bei Milcheiweiß- oder Laktoseintoleranz verträglich.
Es ist ideal zum Kochen, dass sein Rauchpunkt bei + 250° C. liegt.
Im Gegensatz zu Butter enthält Ghee einen höheren Anteil an Linolsäure* (eine der wichtigen ungesättigten und essenzielle Omega-6-Fettsäuren).
Ghee ist in der indischen Küche nicht wegzudenken. In all den Jahren, die ich in Indien verbracht habe, wurde bei Freunden zu Hause immer mit hausgemachtem Ghee gekocht.
Das genaue Ghee-Rezept findet sich am Ende dieses Beitrags. Wem das zu aufwendig ist, kann Ghee auch in Bio-Qualität bestellen*.
Affiliate-Link | Werbung*
Aufbewahrung von Ghee
Ghee kann über lange Zeit ohne Kühlung bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden.
Wichtig: Bei der Entnahme darf kein Wasser in den Behälter geraten (z. B. feuchter Löffel oder Hände), da dieses Voraussetzungen für Bakterienwachstum schafft. Um einer Verkeimung vorzubeugen immer einen sauberen Löffel zur Entnahme verwenden!
Mit der Zeit sollen die medizinischen Qualitäten des Ghee’s sogar besser werden.
Ghee aus Kuhmilch soll dabei länger haltbar sein, als Ghee aus Büffelmilch1Ghee : Its Properties, Importance and Health Benefits von Anil Kumar, Satya Narayan Naik vom December 2018, researchgate.net/publication/339499398_Ghee_Its_Properties_Importance_and_Health_Benefits.
Affiliate-Link | Werbung*
Wirkungsweise von Ghee
Ghee ist praktisch die Großmutter aller Superfoods. Aus ayurvedischer Sicht soll es Speisen leichter verdaulich machen. Häufig wird das Ghee mehrere Stunden mit ayurvedischen Heilkräutern gekocht (siehe untern), da es auf diesem Wege besser zu den tieferen Gewebeschichten transportiert werden kann.
Es wird sowohl innerlich wie äußerlich abgewendet, wird als so rein angesehen, dass man es direkt auf Augen oder Schleimhäute geben kann. Indischer Kajal* enthält ebenfalls Ghee und hat somit nicht nur einen kosmetischen, sondern auch einen kühlenden Effekt.
- Ghee stärkt das Verdauungsfeuer und verbessert die Nährstoffaufnahme und -assimilation.
- Es nährt die Ojas (subtile Essenz aller Körpergewebe), stärkt Gehirn und Nervensystem, fördert die Konzentration und hilft gegen Blutarmut.
- Es wirkt entgiftend, befeuchtet das Bindegewebe und macht den ganzen Körper insgesamt flexibler.
- Enthält Buttersäure (Butyric Acid), die bezüglich ihrer Wirkung bei bei Reizdarmsyndrom2Butyric acid in irritable bowel syndrome von Andrzej Załęski, Aleksandra Banaszkiewicz, Jarosław Walkowiak, Published online 2013 Dec 30. DOI: 10.5114/pg.2013.39917, ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4027835, Morbus Crohn3Butyric acid – a well-known molecule revisited von Katarzyna Borycka-Kiciak, Tomasz Banasiewicz, Grażyna Rydzewska, Published online 2017 Jun 13. DOI: 10.5114/pg.2017.68342, ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5497138 und Darmkrebs4Protective Effects of Butyric Acid in Colon Cancer, aus dem Buch Advances in Nutrition and Cancer 2*: 131–147, link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4757-3230-6_12 erforscht wird.
Affiliate Link | Werbung*
Gibt es veganes Ghee?
Nein, es gibt kein veganes Ghee. Ghee wird immer nur aus Kuhmilch gewonnen.
Es spielt dabei vermutlich auch eine Rolle, dass bei den Hindus die Kuh als heilig gilt. In Indien wird nicht nur die Milch gerne verwendet. Auch Kuhdung wird benutzt um daraus (geruchsarme) Fußböden oder Brennmaterial zu machen. Der Urin wird als altes Heilmittel gesehen kann in Flaschen gekauft werden.
Veganer können Ghee durch Kokosöl ersetzten.
Bedenke, dass Ayurveda eine jahrtausendealte Heilkunst ist, aus einer Zeit wo man weit weg von Massentierhaltung und Ausbeutung von Tieren war.
Ob bei meinen indischen Freunden zu Hause, einigen Ayurveda Kuren oder in Krishna Hindu Tempel – überall wurden eigene Kühe gehalten. Das Tier wird als Haustier gehalten, man kümmert sich um sein leibliches Wohl, hegt und pflegt es.
Mehr dazu im folgenden Beitrag:
Persönliche Erfahrung mit Ghee bei Panchakarma-Kur
Bei jeder mehrwöchigen Panchakarma-Kur musste ich an bestimmten Tagen vor dem Frühstück warmes, mediziniertes Ghee trinken. Und ich bin so gar kein Fan von Butter oder Margarine auf Brot. Es fiel mir wirklich schwer diesen Becher voll warmen Ghee runter zu kriegen, bäh. Mir hab es nur dabei die Nase zuzuhalten.
Ich hatte durch ein Schilddrüsen-Medikament ein sehr aufgeschwemmtes Gesicht bekommen, was auch durch einen Wirkstoffwechsel nicht weg ging. Erst nach der Einnahme des Ghee’s in der ersten Panchakarma-Woche, bekam ich mein normales Gesicht ohne aufgedunsen sein zurück.
Ich denke, dass es Toxine gibt, die nicht mit Wasser o.a. aus unserem Körper gelöst werden können und erst durch das Ghee gelöst werden; dadurch in den Blutkreislauf gelangen und dann bei der Purgation (Abführung) über den Darm ausgeschieden werden. Trotz meiner großen Abneigung würde ich es wieder einnehmen.
Äußerliche Ghee-Anwendung beim Kansa Vatki
Es wurde mir auch für eine Woche täglich in der Behandlung auf die sauberen Fußsohlen aufgetragen und mit einer kleinen Bronzeschale* über die Fußsohlen gerieben (Kansa Vatki-Massage), bis mir sozusagen das Pitta aus den Fußsohlen gezogen wurde (Pitta ist mein Prakritri). Das Pitta wurde dadurch als schwarze Ausscheidung sichtbar.
Ghee Rezept
Ghee Rezept
Zutaten
- 2 Kilo Bio-Süßrahm-Butter ungesalzen, idealerweise von Weidekühen
Anleitungen
- Gib 2 Kilo ungesalzene Butter in einen mittelgroßen Topf.
- Erhitze die Butter bei mittlerer Hitze bis sie schmilzt. ACHTUNG, die Butter brennt schnell an!
- Sobald die Butter geschmolzen ist, reduziere die Hitze.
- Warte bis die Butter zu kochen anfängt (Bläschen an der Oberfläche).
- Den Topf nicht zudecken und weiterkochen lassen. In dieser Phase soll das in der Butter enthaltene Wasser verdunsten und die festen Bestandteile sollen sich absetzten. Die Butter wird einige Zeit schäumen und spritzen, sich dann allmählich beruhigen. Gelegentlich mit einem Edelstahl-Spatel umrühren und auch besonders über den Topfboden kratzen.
- Nach etwa 12 bis 15 Minuten riecht das Ghee wie Popcorn und bekommt eine goldene Farbe. Es bilden sich weiße Klumpen, die sich vom klaren Ghee trennen. ACHTUNG: Wenn diese weißen Klümpchen leicht bräunlich werden und das Brodeln weniger wird, ist das Ghee fertig und es muss SOFORT vom Herd genommen werden!
- Lasse das Ghee so weit abkühlen, dass es gerade noch warm ist.
- Die festen Klümpchen setzten sich dann am Boden des Topfes ab und werden nicht verwendet.
- Gieße das klare Ghee durch ein feines Sieb in einen verschließbaren Glasbehälter, den du vorher mit kochendem Wasser sterilisiert hast (keinen Spatel o.a. Verwenden) und lasse die am Boden zurückbleibenden Klumpen im Topf und entsorge diese.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatums des Artikels. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die auf dieser Website genannten Indikationen lediglich beispielhaft sind und kein Heilversprechen darstellen. Die veröffentlichten Informationen dienen nicht zur Eigendiagnose oder zur Anwendung von Therapien. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. |
Quellenangaben
- 1Ghee : Its Properties, Importance and Health Benefits von Anil Kumar, Satya Narayan Naik vom December 2018, researchgate.net/publication/339499398_Ghee_Its_Properties_Importance_and_Health_Benefits
- 2Butyric acid in irritable bowel syndrome von Andrzej Załęski, Aleksandra Banaszkiewicz, Jarosław Walkowiak, Published online 2013 Dec 30. DOI: 10.5114/pg.2013.39917, ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4027835
- 3Butyric acid – a well-known molecule revisited von Katarzyna Borycka-Kiciak, Tomasz Banasiewicz, Grażyna Rydzewska, Published online 2017 Jun 13. DOI: 10.5114/pg.2017.68342, ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5497138
- 4Protective Effects of Butyric Acid in Colon Cancer, aus dem Buch Advances in Nutrition and Cancer 2*: 131–147, link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4757-3230-6_12