Pranayama Wirkung Psyche Körper Breathwork
Meditation,  Spirit,  Yoga

Wie wirkt Pranayama & Breathwork auf Körper & Psyche?

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Pranayama ist die Verbindung der mentalen und physischen Disziplinen von Yoga. Während der Handlung ist es physisch, den Geist zu beruhigen, klar zu machen und zu stabilisieren ist mental. ~ Swami Vishnu-Devananda, Complete Illustrated Book of Yoga

Unser Leben beginnt mit dem ersten Atemzug und endet mit dem letzten. Dazwischen haben wir den Atem erfahren, wenn wir als Kind beim Wettrennen aus der Puste gekommen sind und Seitenstechen bekamen.

Dann wieder in unangenehmen Situationen, bei denen wir erwischt wurden oder uns in peinliche Situationen befanden und knallrot wurden und dazu unser Herz wie verrückt wummerte. Später das Herzrasen, nachdem man sich in jemanden verknallt hatte.

Bei schlimmen Ereignissen im Leben nahmen wir den Atem wahr, weil er plötzlich stockte, man ihn anhielt oder man eine Panikattacke erlebte und einem dabei das Herz bis zum Hals schlug.

Dieses sind Atem-Erfahrungen, welche die meisten Menschen in ihrem Leben erfahren.
Doch wer Yoga, Meditation oder Pranayama praktiziert erweitert damit seinen Atem-Horizont und kann direkten Einfluss auf das Wohlbefinden von Körper und Psyche nehmen.

Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2024 .

Was bedeutet Pranayama?

Der Sanskrit-Begriff prāṇāyāma setzt sich aus den Worten „Prana“ und „Ayama“ zusammen.

Prana: Im Yoga gehen wir davon aus, das der Körper von einer Lebensenergie namens Prana durchdrungen wird, die uns Leben und Vitalität schenkt.
In anderen Systemen aus China oder Japan ist es als Qi oder Chi bekannt und ist Basis beim Qi Gong oder Feng Shui.

Ayama: Bedeutet etwas zu lenken, kontrollieren oder zu führen. Auch in der Akupunktur versucht man Prana/Qi in den feinstofflichen Meridianen zu lösen oder zu lenken.

Beim Pranayama lenken (ayama) wir unser Prana indem wir auf den sonst automatisch fließenden Atem Einfluss nehmen.

Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2024 .

Welche Prana-Quellen gibt es?

Woher kommt Prana? Prana kann man zum Beispiel durch bio-organisch gewachsenes Obst und Gemüse, saubere Luft, reines Quellwasser oder Sonnenlicht aufnehmen aber es kann auch energetisch über die Hände übertragen werden (Energiearbeit wie Reiki).

Ein einfacher Spaziergang in der Natur hilft Prana zu erhöhen. Prana wird aber durch schlechte Luft, Verzehr von Fleisch und Fisch und anderen tamasischen Nahrungsmitteln (z.B. zerkochtes, Konserve, Eier, totes, Fast-Food) oder Krankheit reduziert.

B.K.S. Iyengar sagte, der Versuch Prana zu erklären sei so schwierig wie Gott zu erklären.

Zuletzt aktualisiert am 23. Januar 2024 .

Unser Atem erfolgt zum Glück ohne unser Dazutun und wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert.
Darum brauchen wir uns nicht um unseren Atem zu sorgen, wenn wir schlafen gehen, da das vegetative Nervensystem dieses automatisch regelt, ebenso wie die Verdauung oder den Blutdruck.
Es ist damit in sich autonom und man kann darauf normalerweise keinen Einfluss nehmen.

Die Yogis haben aber vor tausenden Jahren bereits entdeckt, das wir doch etwas tun können – indem wir in das Atemsystem durch Pranayama eingreifen. Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei wichtige Energie-Kanäle (Nadis) namens Ida und Pingala. Bereits Patanjali machte Pranayama zu einem festen Bestandteil der Yoga-Sutren.

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Zuletzt aktualisiert am 6. Januar 2024 .

Atem und Psyche

Vielleicht konntest du schon mal beobachten, das du unter Stress ganz anders atmest. In Situationen, bei denen du „unter Strom stehst“ atmest du kürzer und schneller als wenn du entspannt bist.

Im individuellen Meditationscoaching kann es sein, dass ich Pranayama sowohl bei einem gestressten, angespannten Menschen als auch bei einem sehr erschöpften Menschen Pranayama anwende, um deren Energielevel auszubalancieren.

Aber beide bekommen ganz unterschiedliche Pranayama-Techniken.

Wenn jemandem etwas schlimmes passiert ist, sagt man der Person zu Rechte, atme erst mal tief durch. Langer, tiefer Atem hilft das Nervensystem zu beruhigen und auch geistig wieder klarer zu werden.
So kann man gezielt von Stress auf Entspannung umschalten.

Atem und Psyche sind eng miteinander verbunden, das ist in uns genetisch angelegt. Bei einer Gefahr schaltet der Körper automatisch auf fight or flight Modus, also entweder wirst du vor der Gefahr weglaufen oder dagegen kämpfen.

In beiden Fällen stellt der Körper erhöht der Körper automatisch die Energie für Herzschlag, Muskelaktivität und das Gehirn.
Der Puls steigt und die Atmung beschleunigt sich. Heutzutage sind solche Gefahren nicht mehr irgendwelche wilde Tiere sondern eher der tägliche Kampf mit schlechtgelaunten Chefs, Streits um Parklücken oder Existenzängste.

Nicht ohne Grund wird Stress als Hauptursache heutiger Krankheiten angesehen.

Welchen Nutzen hat Pranayama?

Der Atem gilt im Yoga als die Verbindung zwischen Körper und Geist, der Atem ist die grobstoffliche Manifestation des Prana.

Stress ist in unserer heutigen Gesellschaft fast unvermeidbar.
Das Problem ist, das unser System nicht nur einmal pro Woche auf ein wildes Tier reagieren muss, sondern etliche Male an einem einzigen Tag.

Indem wir täglich Pranayama praktizieren, können wir diesem autonomen Nervensystem helfen, sich zu beruhigen. Damit beruhigt sich unser Geist und infolge dessen auch unser Körper.

Wir brechen aus dem Muster des flachen Atems aus, der zwar für den Alltag genug zur Lebenserhaltung ist, aber uns keine große Vitalität schenkt.

Durch die Atemlenkung konzentrieren wir uns intensiv auf den Atem, was an sich schon Meditation ist.
Je nach Technik beruhigen, kühlen oder energetisieren wir das Nervensystem und wir fühlen uns danach entsprechend ruhiger oder energiegeladener. Es erfolgt ein aktiver Austausch von Prana und verbrauchter Energie.

Der Körper wird bis in die Zellen hinein besser mit Sauerstoff versorgt, was das Wohlbefinden und die Gesundheit steigert. Eine verstärkte Ausatmung trägt zur Entgiftung des Körpers bei. Langfristig erhöht sich die Lungenkapazität.

Die Wechselatmung kann beispielsweise die linke und rechte Gehirnhälften balancieren. Mit der richtigen Technik ist man in der Lage gezielt den Blutdruck zu senken.

Durch sanfte Bauchatmung wird der Vagusnerv entspannt, der unter anderem für Ruhe und Entspannung im Körper sorgt. Durch seine Aktivierung werden Blutdruck1Zaccaro A, Piarulli A, Laurino M, Garbella E, Menicucci D, Neri B, Gemignani A. How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing. Front Hum Neurosci. 2018 Sep 7;12:353. doi: 10.3389/fnhum.2018.00353. PMID: 30245619; PMCID: PMC6137615, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6137615/, Herzfrequenz und die Muskelanspannung gesenkt.

Indem du Pranayama praktizierst, machst du dir deine innewohnenden Kräfte zunutze!

Wissenswert
Bei einem durchschnittlichen Atemzug atmet ein normaler Mensch ca. 0,5 Liter Luft ein. Durch Pranayama kann dieses auf das bis zu sechsfache gesteigert werden!

Wie kann man Pranayama für sich nutzen?

  • Je nach Technik anregende, beruhigende oder ausgleichende Wirkung.
  • Steigert das Prana im Körper.
  • Erhöhtes Lungenvolumen.
  • Aktiver Austausch von Prana und verbrauchter Energielevel (Apana).
  • Bessere Sauerstoffversorgung.
  • Kontinuierlicher, ruhiger Atem sorgt für einen ruhigen Geist/Mind und Intellekt.
  • Achtsamkeit für den Atem (Meditation).
  • Stressreduzierende Wirkung, beruhigt das Nervensystem.
  • Reinigt und entgiftet Körper und Geist/Mind.
  • Aktiviert Ida und/oder Pingala und wirkt auf die Nadis.
  • Verbesserung bzw. Optimierung des Atemsystems.
  • Verbesserte Gesundheit durch optimierten Stoffwechsel, Verdauung, Entgiftung, Stressreduktion.
  • Bestimmte Techniken senken den Blutdruck2Brandani JZ, Mizuno J, Ciolac EG, Monteiro HL. The hypotensive effect of Yoga’s breathing exercises: A systematic review. Complement Ther Clin Pract. 2017 Aug;28:38-46. doi: 10.1016/j.ctcp.2017.05.002. Epub 2017 May 9. PMID: 28779935, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28779935/.

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Kontraindikationen Pranayama Meditation

Meditationen sind kein Ersatz für ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung. Höre immer auf deinen eigenen Körper.

Keine Meditation bei: akuten Psychosen oder manischen Episoden, Schizophrenie, bipolaren oder dissoziativen Störungen, endogenen Depressionen, PTBS, schwerem Trauma, hyperkinetische Störungen, Epilepsie, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, geistiger Behinderung, akute Drogenabhängigkeit oder Neigung zu Halluzinationen.

Wenn du eine Thrombose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, COPD, Asthma hast, Schwanger bist (ab 5. Monat) oder in den letzten sechs Wochen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hattest, sollte du Pranayama ausschließlich nach Rücksprache mit einem Arzt praktizieren.

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Hinweise: Nicht jede Form von Pranayama kann in der Schwangerschaft und während der Menstruation durchgeführt werden. Fortgeschrittene Techniken sollten nur unter Anleitung eines erfahrenen Meditations- oder Yogalehrers durchgeführt werden.

Zwerchfellatmung Bauchfellatmung Tipps Wirkung

Wer eine paradoxer Atmung hat, sollte Pranayama mit bedacht und nur unter Anleitung eines erfahrenen Meditations-, Yogalehrers oder Atemtherapeuten praktizieren.

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Quellenangaben

  • 1
    Zaccaro A, Piarulli A, Laurino M, Garbella E, Menicucci D, Neri B, Gemignani A. How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing. Front Hum Neurosci. 2018 Sep 7;12:353. doi: 10.3389/fnhum.2018.00353. PMID: 30245619; PMCID: PMC6137615, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6137615/
  • 2
    Brandani JZ, Mizuno J, Ciolac EG, Monteiro HL. The hypotensive effect of Yoga’s breathing exercises: A systematic review. Complement Ther Clin Pract. 2017 Aug;28:38-46. doi: 10.1016/j.ctcp.2017.05.002. Epub 2017 May 9. PMID: 28779935, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28779935/.
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Manu Sarona ist zertifizierte Meditationslehrerin (seit 2004), Kundalini-Yogalehrerin mit umfangreichen Weiterbildungen (seit 2007) und Vegan Nutrition Health Coach. Als Eventmanagerin für Yoga- und Wellnessevents in Norddeutschland bekannt, unterstützt sie Menschen auf ihrem Weg zu mehr Achtsamkeit und Wohlbefinden. In ihrem Blog www.manusarona.de teilt sie ihr fundiertes Wissen zu Themen wie Ayurveda, Meditation, vegetarische Ernährung, gesunder Lebensstil, Nachhaltigkeit und Indien - ihrer zweiten Heimat.