
Kardamom: Wirkung & Anwendung – Das ayurvedische Gewürz für deine Gesundheit nutzen
Was ist Kardamom?
- Die Kardamom-Pflanze (Elettaria Cardamomum) gehört zur Gattung der Ingwergewächse.
- Kardamom wird vorwiegend zum Aromatisieren von Süßspeisen und Getränken eingesetzt.
- Hauptsächlich werden die kleinen, schwarzen Samen verwendet, die sich in der blassgrünen Kardamom-Kapsel verstecken.
- Der aromatische Duft und den süßlich-scharfen Geschmack verdankt er den enthaltenen ätherischen Ölen, die in den schwarzen Samen enthalten sind.
- Kardamom ist ein vielseitiges Gewürz, das nicht nur in der Küche, sondern auch im Ayurveda für seine gesundheitliche Wirkung geschätzt wird.
Die Ayurvedische Sicht auf Kardamom
Wirkung Ayurveda: süß, scharf, Vata ↓ Kapha ↓ Pitta ↑
Rasayana-Effekt
Im Ayurveda wird Kardamom nicht nur als Gewürz, sondern als kraftvolles Heilmittel betrachtet. Seine Wirkung ist sehr vielseitig und zielt auf die Harmonisierung der drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha), ab (siehe unten)Kardamom stärkt das Verdauungsfeuer (Agni), reinigt den Körper von Stoffwechselschlacken (Ama) und verbessert die Aufnahme von Nährstoffen.
Wirkung auf die Doshas
Ayurveda ordnet jeder Pflanze bestimmte Geschmacksrichtungen (Rasa) zu. Kardamom schmeckt süß (madhura) und scharf (katu). Diese Kombination hat eine spezifische Wirkung auf die Doshas:
- Vata-reduzierend: Sein wärmender Charakter und der süße Nachgeschmack beruhigen das Nervensystem und wirken gegen die trockenen, kalten und unruhigen Eigenschaften von Vata. Er kann bei Blähungen und Nervosität helfen, die oft mit einem Vata-Ungleichgewicht einhergehen.
- Kapha-reduzierend: Seine scharfer Geschmack hilft, überschüssigen Schleim zu lösen und die Kapha-Eigenschaften wie Trägheit, Schwere und Antriebslosigkeit auszugleichen. Deshalb wird er häufig in Tees oder Speisen mit Milch verwendet, um deren schleimbildende Wirkung zu mildern.
- Pitta-erhöhend: Aufgrund seiner wärmenden Natur kann er Pitta leicht erhöhen. Allerdings wird er im Ayurveda oft in Kombination mit kühlenden Lebensmitteln wie Milch verwendet, um diese Wirkung auszugleichen.
Die gesundheitliche Wirkung von Kardamom
- Aphrodisierend: Im arabischen Raum und in Indien ist er zudem für seine aphrodisierende Wirkung beliebt und wird entsprechend verwendet.
- Verdauungsfördernd: Er verbessert die Verdauung, lindert Blähungen und beugt der Bildung von Stoffwechselschlacken (Ama) vor. Er regt den Appetit an und stärkt das Verdauungsfeuer (Agni) indem die Magensaftsekretion gesteigert wird. Dadurch regt er die Verdauung an1Gastroprotective effect of cardamom, Elettaria cardamomum Maton. fruits in rats. Jamal, Kalim Javed, M. Aslam, M.A. Jafri, DOI 10.1016/j.jep.2005.07.016.
- Herz- & Gehirnstärkung: Kardamom wird als Hridayya (herzstärkend) und Medhya (gehirnstärkend) bezeichnet. Er soll das Herz-Kreislauf-System unterstützen und die geistige Klarheit sowie das Gedächtnis verbessern, indem er das Nervensystem beruhigt und die Durchblutung fördert. Eine Meta-Analyse von randomisierten kontrollierten Studien deutet darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von Kardamom bestimmte kardiovaskuläre Biomarker verbessern könnte2Zhang X, Wang C, Min R, Zhou Q, Qi Y, Fan J. Cardamom consumption may improve cardiovascular metabolic biomarkers in adults: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Nutr Res. 2024 May;125:101-112. doi: 10.1016/j.nutres.2024.03.002. Epub 2024 Mar 12. PMID: 38593657..
- Verbesserung der Atmung: Er wirkt schleimlösend im Stirn-, Rachen- und Nebenhöhlenbereich und wird traditionell bei Erkältungen, Husten und zur Reinigung der Atemwege eingesetzt. In Indien wird er oft in Yogi- oder Masala Chai-Tee getrunken, um die schleimbildende Wirkungen von Kuhmilch zu reduzieren und die Atmung zu erleichtern. Besonders der im Kardamom enthaltene Inhaltsstoff Cineol wird in Studien weiter erforscht31,8-cineole (eucalyptol): A versatile phytochemical with therapeutic applications across multiple diseases by Cosima C. Hoch, Julie Petry, Lena Griesbaum, Tobias Weiser, Kathrin Werner, Michael Ploch, Admar Verschoor, Gabriele Multhoff, Ali Bashiri Dezfouli, Barbara Wollenberg, DOI: 10.1016/j.biopha.2023.115467.
- Konzentrations- & Gedächtnisschwäche: Hiergegen hilft ein Glas warme Milch mit etwas Honig und einigen zerstoßenen Kardamom-Samen.
- Mundgeruch: Er neutralisiert Gerüche und wird auch zur Behandlung von Mundgeruch durch Kauen der Samen verwendet.
Kardamom in der Küche: Anwendung & Zubereitung
- Die verschlossenen Kapseln geben beim Kochen kaum Aroma ab. Deshalb sollte man die Kapseln immer aufbrechen (zum Beispiel mit einem Mörser* oder einem harten Gegenstand draufhauen). Die Kapselhüllen sollte man vor dem Servieren entfernen, da diese zu hart zum Verzehr sind. Im Tee kann man sie einfach mitkochen und dann durch ein Teesieb abseihen.
- Wenn das Rezept ausschließlich die kleinen Samen verlangt, dann entfernt man die Hülle vollständig und zerstößt die Samen entweder in einem Granit-Mörser* oder mit einem Nudelholz.
Kardamom gegen Beschwerden: Hausmittel & Tipps
Gegen Verdauungsbeschwerden mischt man ein Pulver aus gleichen Teilen Kardamom, Kreuzkümmel, Fenchel und Anis. Alle Zutaten in einem Mörser* (oder Kaffeemühle*) zu einem Pulver vermahlen und täglich vor dem Essen 1 TL einnehmen.
Man kann mit Kardamom Mundgeruch beseitigen, indem man die aus ein oder zwei Kapseln gelösten Samen kaut.
Äußere Anwendung & Kosmetik
- Schon im alten Ägypter wurde Kardamom zur Herstellung von Kosmetika und Parfüm verwendet. Es gibt Hinweise, dass sie die Samen auch zur Mundpflege verwendeten.
- Kardamom-Extrakt ist in der Hautpflege beliebt, denn er enthält Antioxidantien und ätherische Öle. Diese Inhaltsstoffe können helfen, die Haut zu pflegen und sie vor oxidativen Einflüssen zu schützen, die sie schneller altern lassen, zum Beispiel in Dr. Hauschka Heublüten Kardamom Reinigungsbalsam für den Körper*.
- Er wird in der Kosmetik für seine antiseptischen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften eingesetzt.
- Zudem ist sein ätherisches Öl ein beliebter Duftstoff.
Einkaufstipps
Kardamom ist im Supermarkt, Asialaden [oder » Online*] als ganze Kapsel und als fertiges Pulver erhältlich, aber es gibt beim Pulver erhebliche Qualitätsunterschiede.
Qualität beachten
Der Geschmack steckt in den Samen, während die Kapselhülle relativ geschmackslos ist. Viele Hersteller vermahlen für das Pulver nicht nur die Samen, sondern schmeißen auch die Kapseln mit rein. Darunter leidet die Qualität und der Geschmack ist weniger intensiv.
Achte also darauf, dass beim Pulver immer nur die Samen vermahlen wurden. Alternativ benutzte einen Mörser und mache das Pulver selbst, indem du die Samen aus den ganzen Kapseln herausholst.
Dieses Kardamom-Pulver* ist laut Hersteller nur aus den Samen gewonnen:
Hinweise
Finger weg vom sogenannten Java-Kardamom. Diese hat eine minderwertige Qualität, also weniger Inhaltsstoffe.
Es gibt auch schwarzen Kardamom, der zum Beispiel im indischen Biryani verwendet wird.
Rezeptideen mit Kardamom
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf dem Stand des Veröffentlichungsdatums des Artikels. Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin, dass die auf dieser Website genannten Indikationen lediglich beispielhaft sind und kein Heilversprechen darstellen. Die veröffentlichten Informationen dienen nicht zur Eigendiagnose oder zur Anwendung von Therapien. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden. |
Quellenangaben
- 1Gastroprotective effect of cardamom, Elettaria cardamomum Maton. fruits in rats. Jamal, Kalim Javed, M. Aslam, M.A. Jafri, DOI 10.1016/j.jep.2005.07.016
- 2Zhang X, Wang C, Min R, Zhou Q, Qi Y, Fan J. Cardamom consumption may improve cardiovascular metabolic biomarkers in adults: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Nutr Res. 2024 May;125:101-112. doi: 10.1016/j.nutres.2024.03.002. Epub 2024 Mar 12. PMID: 38593657.
- 31,8-cineole (eucalyptol): A versatile phytochemical with therapeutic applications across multiple diseases by Cosima C. Hoch, Julie Petry, Lena Griesbaum, Tobias Weiser, Kathrin Werner, Michael Ploch, Admar Verschoor, Gabriele Multhoff, Ali Bashiri Dezfouli, Barbara Wollenberg, DOI: 10.1016/j.biopha.2023.115467

